Mittwoch, 23. November 2011

Ausmisten

Ich kann das nicht!

Dinge wegschmeissen. Viele Dinge haben für mich einen ideellen Wert. Ich hänge an ihnen, weil sie mich an spezielle Situationen erinnern. Weil ich, wenn ich sie anschaue an die Momente erinnert werden, in denen ich mit ihnen zu tun hatte.
Da ich also nicht einfach alles nehmen und in den Müll schmeissen kann, sortiere ich in halbwegs regelmässigen Abständen meine Sachen. Manchmal verknüpft mit der Idee einen Schrank oder so aufzuräumen und manchmal so wie jetzt, um mich mal wieder von Dingen zu trennen.
(Und wenn es nur vier alte Kalender sind.)

Ausmisten nimmt also Zeit in Anspruch. Und manchmal den einen oder anderen sentimentalen Moment oder ein kleines Aha, wenn ich mir amüsiert anschaue, was mich vor zehn Jahren so beschäftigt hat, wie meine Schrift aussah, ihr kennt das bestimmt...

Ich hielt das alte Nymphensittichbuch in der Hand und musste daran denken, wie viele Stunden ich dieses Buch durchblätterte und mir wünschte, endlich einen zu haben.

Und ich musste lachen über meine Schrift im Jahr 2001. Und über das eine oder andere, womit ich damals so meine Kalender dekoriert hatte.


Und dann sind da noch die Einträge meiner Klassenkameraden aus der Grundschule in meinem Poesiebuch.
Aufschlussreich!


Sowie ein Erinnerungsbuch, das eine Freundin für mich zum 18. Geburtstag gebastelt hatte.

Welcher Kram verbirgt sich in euren Schränken, den ihr nicht weg tun wollt, weil ihr einmal im Jahr dran hängt?

2 Kommentare:

Buchentochter hat gesagt…

Oh, das kenn ich nur zu gut. Im Ausmisten bin ich auch ganz schlecht.
Ich kann z.B. (fast) gar keine Briefe und Postkarten wegschmeißen, die ich mal bekommen habe - und wenn's noch so lange her ist und auch nur "Alles Gute zum Geburtstag" drin steht - sowas muss ich einfach behalten. Das gleiche mit alten Schulheften bzw. den Mitschriften aus Uni-Zeiten. Ich schau mir die zwar so gut wie nie an, aber wenn doch, dann versinke ich in nostalgisch-verklärenden Erinnerungen, sehe irgendeine Kritzelei am Rande oder ein "lustiges" Zitat eines Vortragenden, das ich aufgeschrieben habe ... Und solche Momente haben halt auch ihren Zauber.
Noch etwas, das ich überhaupt nicht wegwerfen kann, ist Bastel- und Handarbeitsmaterial aller Art. Ich bin ja schon ganz stolz, wenn ich es mal schaffe, ein sehr kurzes Wollfadenrestchen wegzuwerfen - aber normalerweise hebe ich selbst sowas auf, denn irgendwann könnte man es ja mal für irgendwas brauchen ...
Ich glaub mir würden noch so einige Ding einfallen von denen ich mich nicht trennen kann ...

birrrd hat gesagt…

Und wir sind nicht verwandt?
Auch das mit den Fadenresten kenn ich. Total bescheuert. Und wenn man mal was (keinen Fadenrest, aber etwas aus der Aufhebekiste) wegtut, dann ist man spätestens einen Monat später damit konfrontiert, dass genau dieses üsselige Ding jetzt genau das ist, was in genau diesem Moment für die Bastelei fehlt.
Wenn mans hätte würde man denken, dass man es vielleicht lieber nicht verbastelt, weil es sich vielleicht noch besser für eine andere Bastelei eignen könnte und dann wäre es blöderweise schon verbraucht.
Man bräuchte Bastelbanken, wo man seine Sachen hinbringen könnte und sie dann bei Bedarf wieder abheben. Dann wäre die Wohnung nicht so voll.